Ein Blick auf die Baustelle
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Mehr lesenVon Anfang an war klar: Die Landesgartenschau 2027 ist ein Gemeinschaftsprojekt. Viele Bereiche der Stadtverwaltung waren früh in dieses Querschnittsthema der Stadtentwicklung eingebunden. Schnell zeigte sich, dass ein solches Vorhaben nur gemeinsam gelingen kann.
Ein eigens eingerichteter Planungskreis bestehend aus Mitarbeitenden der Stadtentwicklung, des Bauwesens, des Wasser- und Naturschutzes, des Stadtmarketings und Tourismus arbeitete eng mit externen Partner*innen zusammen. Gemeinsam wurden die fachlichen Grundlagen erarbeitet, die Bewerbung auf den Weg gebracht und der umfangreiche Bürgerbeteiligungsprozess organisiert und begleitet.
Auch die Beteiligung der Menschen vor Ort nahm einen großen Raum ein. Anfangs in Präsenz, später pandemiebedingt digital in Videokonferenzen, konnten Bürger*innen ihre Ideen und Wünsche einbringen. Bei den Mitmach-Formaten, sogenannten ‚Barcamps‘, waren besonders auch die Stimmen von Anwohnerinnen und Anwohnern gefragt.
Kreativität spielte dabei eine zentrale Rolle: Kinder konnten ihre Vorstellungen in einem Wettbewerb malen, basteln oder bauen. Ergänzend dazu bot ein Postkartenwettbewerb die Möglichkeit, Wünsche und Anregungen direkt an Oberbürgermeister Marc Weigel zu richten. So entstand ein vielfältiger Dialog, der die Bewerbung nicht nur fachlich, sondern auch emotional bereichert hat.
Nachdem ein Grundsatzbeschluss im Stadtrat einstimmig gefasst worden war, reichte die Stadt Neustadt im Oktober 2021 unter dem Motto 'Sprung ins Grüne' ihre offizielle Bewerbung ein.
Im Vorfeld präsentierte das Projektteam bereits im Landtag Mainz das Konzept für die Gartenschau: aus einem 25 ha-großen Gelände soll ein neuer Landschaftspark für Neustadt entstehen, der die Innenstadt mit der Rheinebene verbindet und den Stadtteilen Böbig und Branchweiler neue Freizeitangebote und Zugang zur Natur liefert.
Im März 2022 fiel die Entscheidung: Neustadt an der Weinstraße gewinnt den Zuschlag für die Landesgartenschau 2027 in Rheinland-Pfalz. Damit setzte sich die Weinstraßen-Stadt gegen sechs weitere Bewerberkommunen durch, darunter Speyer, Mainz, Bendorf und die Region Mittelmosel.
Die Entscheidung wurde unter anderem damit begründet, dass Neustadt mit dem Projekt erhebliche städtebauliche Entwicklungschancen verbindet, besonders mit Blick auf die Vernetzung von grünen Räumen, die Integration benachbarter Stadtteile und die ökologische Aufwertung des ehemaligen Deponiegeländes.
Nach dem Zuschlag galt es, das Konzept zu konkretisieren und umzusetzen — insbesondere durch eine klare organisatorische Struktur. Rasch wurde deutlich, dass ein Projekt dieser Tragweite eine eigenständige Gesellschaft benötigt: Die Gründung der gGmbH schuf die institutionelle Grundlage, um Planung, Steuerung und Umsetzung professionell zu gewährleisten.
Um die Ziele der Landesgartenschau Wirklichkeit werden zu lassen, wurde 2022 die Landesgartenschau 2027 Neustadt an der Weinstraße gGmbH gegründet. Sie ist seitdem verantwortlich für Planung, Steuerung und Umsetzung – von der Vorbereitung der Wettbewerbe über die Vergaben bis hin zur Realisierung der Bau- und Ausstellungsflächen.
Anteilseigner sind die Projektgesellschaft Landesgartenschau Rheinland-Pfalz mbH sowie die Stadt Neustadt an der Weinstraße – ein Zusammenschluss, der landesweite Expertise mit kommunaler Verantwortung verbindet.
Die gGmbH ist jedoch weit mehr als eine Verwaltungseinheit: Sie wirkt als Treiberin und Gestalterin, übersetzt Visionen in konkrete Maßnahmen, koordiniert Partner*innen und sorgt dafür, dass das Projekt in Politik, Verwaltung und Bürgerschaft verankert bleibt.
Flankiert wird die Gesellschaft durch einen Aufsichtsrat, der die Arbeit der Geschäftsführung begleitet und die strategische Ausrichtung unterstützt. Den Vorsitz führt Oberbürgermeister Marc Weigel.
Ihm zur Seite stehen Vertreter*innen der Projektgesellschaft, des Stadtrates sowie Fachleute aus Stadtentwicklung, Finanzen und Umwelt.
Zur Verwirklichung der rund 25-Hektar großen Daueranlage wurde ein öffentlicher, freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb ausgelobt.
Rund 20 Landschaftsarchitekturbüros reichten Entwürfe ein. 15 wurden in die engere Auswahl genommen.
Die Jury würdigte insbesondere die Kraft der Grundstruktur, die räumliche Klarheit, das durchgängige Wegenetz, die Vernetzung der Parkräume und den konsequenten Kreislaufgedanken.
Der Entwurf sieht neben weitläufigen Wiesenflächen auch Auenwälder, geschützte Rückzugsräume und eine Naturtribüne auf der Hügelkuppe vor – als Bühne und Ausblick zugleich. Durch die Wettbewerbslösung wird die Gartenschau nicht nur temporär, sondern dauerhaft sichtbar und wirksam in der Stadtstruktur verankert.