C2C In Aktion
Reparieren und Heilen
Im neuen Park bündeln sich einige der wichtigsten Zukunftsherausforderungen an einem teilweise stark überformten Ort.
Mit dem Konzept für den neuen Landschaftspark stärken wir die Möglichkeit, uns an Extremwetter anzupassen, fördern die Biodiversität und halten alle vorhandenen Materialien im Ort.
Zudem sollen die Menschen erleben und verstehen können, welche unterschiedlichen Maßnahmen im Park ineinandergreifen, wie natürliche Prozesse neu aktiviert und Kreisläufe erschaffen werden können.
Die C2C Projekte
Der Sportpavillon
Als eine von nur zwei Neubauten auf dem LGS-Gelände kommt dem Sportpavillon eine besondere Bedeutung im Hinblick auf C2C-Kriterien zu: Das Gebäude ist als Holzrahmenkonstruktion geplant, die Fassade besteht aus Fichtenholzbrettern mit einer ökologischen Leinöl-Lasur. Der Pavillon steht wie ein Kleeblatt von allen Seiten zugänglich im Park und bietet Räume für Umkleiden, Sportler, und Sanitäranlagen. Ein überdachter Bereich kann als Treffpunkt für Feste genutzt werden.
Für die Glaselemente wird Recyclingmaterial verwendet, das komplett rückgebaut werden kann, sodass der Sportpavillon später auch anders genutzt werden kann. Mit einer mechanischen Belüftung, einer Wärmepumpe und einer integrierten Photovoltaikanlage nutzt das Gebäude zudem keine fossile Brennstoffe.
Die Spiellandschaft
Recyceltes Material kommt auch bei der Spiellandschaft zum Einsatz und sorgt so dafür, dass keine Ressourcen verschwendet werden.
So liegt unter den Kletterstangen ein Fallschutz aus Corkeen, einem Material aus dem Naturprodukt Kork, das auch intensive Benutzung aushält.
Für Pflasterung, Kiesuntergrund und Rasensitzstufen werden Materialien aufbereitet, die im Gelände vorhanden sind. Wo der Untergrund etwas weicher sein soll, schützen Holzhäcksel aus nachwachsenden Rohstoffen die spielenden Kinder vor Verletzungen.
Die Panoramabar
In der Betonherstellung ist das Bindemittel Zement für den Großteil der Treibhausemissionen verantwortlich. Für den Bau der Panoramabar haben wir deshalb nach Alternativen gesucht und werden das Bauwerk aus Beton mit calciniertem Ton errichten.
Tone sind ausreichend vorhanden und setzen im Vergleich zu Zement nur ein Viertel so viel Treibhausgase frei. Weil die Tone in der Region eine rote Farbe haben, geht auch die Betonfarbe ins rötliche – was die Panoramabar zu einem besonderen Blickfang macht.
Beton mit calciniertem Ton hat in Bayern bereits eine Zulassung im Einzelfall erhalten, und auch für die Panoramabar wurde eine entsprechende Zulassung erteilt.
Die Naturtribüne
Hinter der Panoramabar schließt sich eine Naturtribüne an, von der aus die Besucherinnen und Besucher einen weiten Blick in die Rheinebene und auf den Haardtrand genießen können. Die Befestigung der Naturtribüne erfolgt über eine Trockenbauwand aus Recyclingmaterial, das im Gelände abgebrochen und hier weitergenutzt wird. Man soll erkennen können, aus welchen Materialien die Mauern bestehen – damit wird die Geschichte des LGS-Geländes sichtbar. Die Art der Konstruktion orientiert sich dabei an den Wingert-Terrassen der Weinbauern und ist eine Hommage an die Region.
Die LGS-Geschäftsstelle
Mit dem Bestand arbeiten und die Nachnutzung mitdenken – das ist die Idee hinter der neuen LGS-Geschäftsstelle, die in einer leerstehenden Gewerbehalle entstehen soll.
Die Studierenden des Fachbereichs Architektur an der RPTU Kaiserslautern haben dafür Entwürfe für einen reversiblen Holzmodulbau erarbeitet, der in die Halle eingefügt wird. Nach der Gartenschau kann das Konstrukt einfach zurückgebaut und an einem anderen Ort weitergenutzt werden.
Parkplatz-Überdachung mit Photovoltaik
Unsere Parkplatz-Überdachung erfüllt viele Zwecke: Sie spendet nicht nur Schutz und Schatten, sondern erzeugt mit der integrierten PV-Anlage auch Strom, der in die Ladesäulen vor Ort eingespeist werden kann. Für den Bau werden heimische Hölzer durch so genannte Acetylierung besonders witterungsbeständig gemacht, ohne dass es weiterer Holzschutzmaßnahmen bedarf.
Die Parkplatz-Überdachung ist modular erweiterbar, zum Beispiel für Lagerräume. Damit ist das Bauwerk maximal flexibel und langlebig in der Nutzung. Ein Vorzeigeprojekt für öffentliche und gewerbliche Parkplatzanlagen und die energieeffiziente Nutzung von Überdachungen!
Sitzmöbel in der Parkmitte
Durch die Wiederverwendung von Betonresten aus der Anlage entstehen Sitzgelegenheiten für Besucherinnen und Besucher, Bei uns erleben die Materialien nicht, wie üblich, das Ende ihres Lebenszyklus als Abfall, sondern erfahren einen neuen Nutzen im nachhaltigen Design.
Die Sitzgelegenheiten sind für die Parkmitte am Ufer des Speyerbachs geplant, um Besuchern eine Erholungszone auf dem Weg zum Panoramaberg und den Ausstellungsräumen zu bieten.